Kaufmann Brato: Ein "Weiter so" geht nicht. Betzdorf. Bernd Brato präsentierte seine Leitideen für Betzdorf auf der jüngsten Mitgliederversammlung der SPD in der Verbandsgemeinde. Anschließend wurde der gelernte Dipl.-Kaufmann einstimmig ins Rennen für das Amt des Bürgermeisters in der Stadt- und Verbandsgemeinde Betzdorf geschickt.
"Es muss etwas passieren.
Einfach: Weiter so! Das ist der falsche Weg." Zu diesem Schluss kam Bernd Brato, nachdem er die zukünftige Entwicklung für Betzdorf skizziert hatte. Dabei betonte er die Folgen der demographischen Entwicklung für Betzdorf und die umliegenden Gemeinden. Weniger Menschen würden sinkende Einnahmen für die Kommunen bedeuten.
Keine leeren Versprechen
Vor diesem Hintergrund will Brato keinen ausgeglichenen Haushalt versprechen. Zudem sei allein die Verbandsgemeinde schon jetzt mit ca. fünf Millionen Euro hoch verschuldet. Darüber hinaus würden „finanzielle Abenteuer“ wie ein unwirtschaftliches Bad für über 8 Millionen Euro oder das neue Rathaus die Situation noch verschärfen.
Leitbild für Betzdorf
Die demografische Entwicklung dürfe man nicht einfach hinnehmen, sondern „schon heute den Mut aufbringen und für morgen handeln", so Brato.
Als Grundlage soll ein Leitbild dienen. Brato sprach hier von dem „familienfreundlichen Unternehmen Betzdorf". Vermehrt müssten sich Entscheidungen zukünftig danach ausrichten, ob sie familienfreundlich seien, um Familien hier zu halten und neue anzusiedeln.
Vor allem will sich der Wirtschaftsfachmann Brato im Falle eines Wahlsieges der Wirtschaftsförderung widmen. „Es funktioniert nicht, ein Schild aufzustellen mit der Bitte ‚Komm nach Betzdorf, lieber Investor.'." Vielmehr müsse der oberste Wirtschaftsförderer selbst „auf das Pferd und in die weite Welt reiten". Dabei gelte es neue Wirtschaftszweige zu fördern und alte zu halten. Besonders dem Dienstleistungsbereich müsse deutlich höhere Aufmerksamkeit zukommen. Außerdem müsse bereits bei der Erschließung der Bahnbrachen in Betzdorf feststehen, wie das Gebiet letztendlich genutzt werden soll. Grundsätzlich unterstrich Brato bei der Wirtschaftsförderung die Zusammenarbeit mit Gewerbetreibenden und deren Vertretungen (IHK, HWK) sowie der Wirtschaftsförderung des Kreises.
Besondere Stellung Betzdorf's als Chance begreifen
Zudem müsse man die besondere Stellung Betzdorf's als Chance begreifen und an die Großregionen wie Köln oder Bonn stärker anbinden und die Zusammenarbeit fördern.
„Bei meiner gesamten Arbeit würde ich mich vor allem auf das ,Wir' konzentrieren. Damit sind für Brato die Schulen, Vereine und die Wirtschaft als Partner zu begreifen. Gleichzeitig müsste über Ortsgrenzen hinweg gedacht werden. Beispielsweise könnten die Gemeinden in der Verbandsgemeinde zusammen einen Preis für die drei erfolgreichsten Existenzgründer ausschreiben.
Bürgermeister für alle, nicht nur für eine Partei
Parteipolitische Scheuklappen würde es für einen Bürgermeister Brato nicht geben, betonte der SPD-Kandidat abschließend: „Der vernünftige Denkansatz soll entscheidend sein, nicht das Parteibuch."